Kurzfassung aus: "Biblische Zahlensymbolik" von Adolf Heller

1 = Zahl der Wesenseinheit Gottes,

der Absolutheit und Vollkommenheit, die Zielzahl

"Gott ist einer" bezeugt Paulus in Gal 3:20 und 1Tim 2:5 und in 1Kor 8,5,6 schreibt er:

Wenn es anders solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden (wie es ja viele Götter und viele Herren gibt), so ist doch für uns e i n Gott, der Vater, von welchem das All ist, und wir für ihn, und e i n Herr, Jesus Christus, durch welchen das All ist, und wir durch ihn."

Für den natürlichen Menschen und die unerneuerte Schöpfung gibt es viele Götter und viele Herren. Doch für uns, sofern wir in Lebensverbindung und Liebesgemeischaft mit Gott durch Christus Jesus gekommen sind, ist nur ein Gott, nämlich der Vater. Durch den Glauben sind wir aus der Vielheit in die absolute Eins zurückgebracht und heimgeführt worden.

Alle Götter haben den einen Gott, alle Herren den einen Herrn über sich. Darum wird Gott auch der "Gott der Götter und der Herr der Herren" genannt, wie wir in 5Mo 10:17 lesen.

In 5Mo 6:4 des gleichen Buches steht geschrieben, dass Gott ein einziger Jehova ist, d.h. er ist einzig und allein der, dem dieser Name des absolut Seienden zukommt (vgl. Mk 12:32!).

In Eph 2:14 lesen wir das tiefe Wort: "Er hat aus beiden eines gemacht." Zunächst bezieht sich diese Schriftstelle auf Israels und die Nationen, denn die hinweggetane "Zwischenwand der Umzäunung" ist nach dem Zusammenhang "das Gesetz der Gebote in Satzungen".

Wir sehen also schon hier das Evangelium der Gnade als Mittel zur Vereinigung dessen, was vorher getrennt war.

Dieses Wort will aber ohne Zweifel viel mehr sagen! Denn nicht nur Israel und die Nationen sollen zur Einheit zurückgeführt werden, sondern die gesamte Schöpfung soll und wird dereinst eine Einheit mit und in Gott werden, wenn selbst der Sohn dem unterworfen sein wird, der ihm das All unterworfen hat. Dann wird Gott nicht nur etwas in vielen, sondern alles in allem sein (1Kor 15:28). Die Zwei, die Zahl der noch nicht zur völligen Einheit gelangten Gemeinschaft, die Zahl der Teilung und der Trennung strebt zur Eins!

Die Eins ist die Ursprungs- und Zielzahl, denn das gesamte All ist nicht nur "aus Gott" sondern läuft und mündet auch "zu Gott", wie in Röm 11:36 geschrieben steht: "Von (oder aus) ihm und durch ihn und für ihn (oder zu ihm) ist das All."

Im tiefsten und letzten Grunde gibt es trotz aller Vaterschaften im Himmel und auf Erden (Eph 3:15) doch nur einen Vater (Mt 23:9), der im Laufe der Äonen oder Ewigkeiten nach 1Tim 6:13 "das All ins Leben zeugt".

Es ist ein Geheimnis, dass das, was zwei, also entzweit war, eines wird. Dieses "große Geheimnis" kann, wie wir andeuteten, auf Verschiedenes bezogen werden. Das ersehen

wir deutlich aus Eph 5:31.32. Dort lesen wir: "... zwei werden zu einem... dieses Geheimnis ist groß; ich aber sage es in Bezug auf..." Aus dieser Art der Aussage geht unzweideutig hervor, dass dieses Geheimnis auch auf anderes als auf Christus und die Gemeinde bezogen werden kann und darf.

Hinsichtlich unseres Glaubens und unserer biblischen Erkenntnis sollten wir in einem heiligen Ausstrecken nach einer Gott gegebenen Einheit stehen, nämlich nach "der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes" (Eph 4:13).

Das erste große Teilziel, die erste große Einheit, die erreicht wird, ist "der erwachsene Mann, das Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus". Erst mittels dieser herrlichen Vollendungseinheit wird das große Endziel erreicht, das wir bezüglich der Wege Gottes zu sehen vermögen, dass Gott alles nicht nur in dem Christus, nicht nur in der Menschen- und Nationenwelt, sondern im ganzen All sei.

So zielt alles aus der Disharmonie in die Harmonie, aus der Wesenszerrissenheit, aus der Bedingtheit in die Absolutheit, aus den mancherlei Gerichts- und Gnadenwegen zum Endziel der Herrlichkeit.

Zunächst wird das geteilte Israel zu e i n e r Nation gemacht, wie Hes 37:22 geschrieben steht (lies den ganzen Abschnitt Vers 15-22!). Dann wird aus Vorhaut und Beschneidung eines (Eph 2:14); später wird der Vorhang, der zwischen Menschen- und Engelwelt liegt, aufgehoben (Joh 1:51), bis zuletzt Gott, der Geist, Licht und Liebe ist, alles in seiner gesamten Schöpfung sein wird.

Unser treuer Vater schenke uns, dass wir jetzt schon durch den Glauben aus aller Zerrissenheit und Zwiespältigkeit in die große Einheit, zu ihm, der herrlichen Eins hingelangen, der Ursprung und Ziel jeglicher Schöpfung ist!